Das Klima schützen und zur Energiewende beitragen: Wenn wir das Land vollständig mit Erneuerbaren Energien versorgen wollen und auch genug Wasserstoff zur Verfügung stehen soll, müssen wir unsere Stromerzeugung durch Wind, Sonne, Wasser, Biomasse etc. bis 2045 insgesamt noch mehr als verdoppeln!

Zu dieser Mammutaufgabe will die Samtgemeinde Ostheide beitragen und auf Dächern von kommunalen Liegenschaften gleichzeitig billigen Strom für die eigene Nutzung erzeugen (vgl. Artikel auf unserer Internetseite www.spd-ostheide.de). Die Verwaltung hat in einer Machbarkeitsstudie neun kommunale Liegenschaften in der Samtgemeinde untersuchen lassen. Im Ergebnis ergaben die Berechnungen, dass auf allen neun Gebäuden Anlagen verschiedener Leistung installiert werden können.

Wir setzen uns nun dafür ein, als erstes Projekt die südliche Dachfläche des Rathauses in Barendorf zu nutzen. Das Rathaus und die benachbarte Grundschule besitzen eine gemeinsame Stromversorgung, so dass der gewonnene Strom an beide Gebäude abgegeben, also viel Strom selbst verbraucht werden kann. Im Zuge der Erweiterung der Grundschule kann die Anlage problemlos erweitert werden. Dann ist auch über den Einbau eines Batteriesystems zur Speicherung oder gar eine Ladestation für E-Autos nachzudenken. Da die Preise für Batterien noch recht hoch sind und die Förderung eher unsicher, kann so der richtige Moment abgewartet werden. Auf diese Weise machen wir finanziell einen überschaubaren Anfang, bleiben flexibel und können schnell entsprechend der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung agieren.

Das Dach könnte eine Anlage mit einer maximalen Leistung von 20 kWp [KilowattPeak] aufnehmen. Die Machbarkeitsstudie weist dafür eine Investition von ca. 40.000 Euro auf, d.h. 1975,31 Euro pro kwp. Bei Einsatz von 100 % Eigenkapital und einer angenommenen Strompreissteigerung von 2 % pro Jahr gibt sie eine Amortisationsdauer von ca. 11 Jahren an, die Anlage hätte nach 20 Jahren einen Gesamtertrag von 101,334.41 Euro.

74 % der erzeugten Strommenge könnten als Eigenverbrauch an Rathaus und Grundschule gehen, der Rest, ca. 5000 kwh, würde ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Die tatsächliche Wirtschaftlichkeit der Anlage hängt von der Leistung der Sonne, der Höhe des Eigenverbrauchs, den Erträgen aus der Einspeisung des Reststromes und der Entwicklung des Strompreises ab. Hinzu kommen Betriebskosten und Kapitalkosten. Nicht zuletzt entsteht daraus für die Kommune eine wirtschaftliche Betätigung, die sie organisatorisch absichern muss. Die Anlage wird 20 Jahre lang bei einer Inbetriebnahme im Mai 2022 eine Vergütung von ca. 6,47 Cent pro kwh eingespeisten Strom erhalten und der Eigenverbrauch erspart Stromkosten von zurzeit mehr als 30 Cent pro kwh.

Heidemarie Apel - Vorsitzende des Bau- und Wegeausschusses der Samtgemeinde Ostheide