SPD-Landtagskandidatin Sabine Schulz-Rakowski im Gespräch zu frühkindlicher Bildung. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Verbesserung der Ausbildung für Erzieher*innen. Denn es gehe nicht nur um die Betreuung und Versorgung der Kleinen.

Kitas seien heute vor allem Einrichtungen mit einem Bildungsauftrag. Die Qualität bleibe dabei vorrangig.

Meike Jensen, stellvertretende Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB), thematisierte, dass gute Bildungspolitik sich nicht nur um eine umfassende Kinderbetreuung, sondern auch um die Ziele der frühkindlichen Erziehung kümmern müsse.

„In den ersten Entwicklungsjahren legen wir eine gute Basis für eine gute Bildungsbiografie“, weiß Sabine Schulz-Rakowski aus ihrer Berufspraxis. Als sozialpädagogische Assistentin (SPA) ist sie selbst Kita-Fachkraft: „Die dritte Kita-Fachkraft in den Gruppen ist jetzt der richtige Ansatz, um eine gute frühkindliche Bildung anzubieten und die Fachkräfte zu entlasten“.

„In sozialen Berufen kann man nicht reich werden“, meinte Stefan Politze, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Die Bildungspolitik müsse aber ihre Verantwortung umsetzen, dass diese hoch qualifizierte und verantwortungsvolle Arbeit entsprechend entlohnt wird. Eine Lösung sei derzeit nicht in Sicht, weil der Bund das Bundesbildungsgesetz nicht ändere.

„Für Niedersachsen war es unter dieser Bedingung wichtiger, die beitragsfreie Betreuung umzusetzen sowie den Fachkräftemangel durch die Einrichtung von mehr Ausbildungsplätzen zu begegnen. In Zukunft würden den Kommunen auch jeweils 20.000 Euro pro Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt, um den Auszubildenden einen Unterhalt zu gewähren", erklärte Politze.

„Die technische Diskussion über Ausbildungsformen ist wichtig. Aber Bildungspolitik muss darüber entscheiden, welche Rollenbilder vermittelt und welches Verhalten vorgelebt werden soll“, betonte Meike Jensen. Ein besonderes Anliegen sei ihr als Frauenpolitikerin, dass „selbstbewusste Mädchen“ in die Schule und ins Leben übergehen.

Aus dem Publikum wurde ergänzt, dass gerade Kitas „Treibhäuser der Demokratie“ seien. Kinder sollten früh lernen, sich entscheiden zu können, um später zu echter Mitbestimmung fähig zu sein.