120 000 gegen die Atompolitik der Bundesregierung - und wir aus Döhren-Wülfel-Mittelfeld waren dabei !
120 000 Atomkraftgegner - 1.000 Menschen pro Kilometer - eine der größten Anti-Atom-Demos der vergangenen Jahre. Und wir waren dabei. Wir waren Glieder einer Menschenkette über 120 Kilometer zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel. Wir, aus dem Stadtbezirk Döhren-Wülfel - hinaus auf das flache Land in der Nähe von Elmshorn. Mit Bussen der SPD und Bussen der Grünen. Gegen die Verlängerung der Laufzeiten der 17 Atommeiler! Gegen die Festlegung auf Gorleben als Endlager !
"Ein gewaltiges Signal für Berlin" ist der Kommentar in der Neuen Presse überschrieben. Petra Rückerl schreibt weiter:
"Na, das war doch mal ein richtig eindrucksvolles Zeichen: Wenn die Veranstalter der Menschenkette mit 50 000 Demonstranten rechnen und 120 000 kommen, dann kann man getrost von einer Renaissance der Anti-Atom-Bewegung sprechen. Und das ist beileibe kein Verdienst der alten Kämpfer aus dem Wendland. Das hat sich diese Bundesregierung selbst zuzuschreiben.
Es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen zur Kernenergie gäbe. Heutzutage, wo erneuerbare Energien eben keine Visionen mehr wie in den 70ern, sondern bommenende Tatsachen sind, gilt das erst recht. Dass die Bundesregierung den Ausstieg aus dem Ausstieg plant, dio gefährliche Energie der ungefährlichen vorzieht, ist unverständlich. Dass die Endlagerstandortfrage auf Gorleben beschränkt bleibt, ebenso. Zumal die kleinen schmutzigen Geheimnisse über die Festlegung auf Gorleben mittlerweise bekannt geworden sind. Und das Lager Asse vor dem Absaufen steht.
Ein beachtlicher Teil der Demonstranten stammt nicht aus einem bestimmten politischen Milieu, sondern hat einfach Angst um die Zukunft und verlangt ausdrucksstark eine verantwortungsvolle Energiepolitik. Und sendet ein gewaltiges Signal nach Berlin: Wenn die schwarz-gelbe Bundesregierung ihre atomfreundliche Politik durchziehen will, wird sie sich warm anziehen müssen. "
Hoffen wir es.