Mietwohnraum für Hohnhorst schaffen

Mietwohnraum ist knapp. Nicht nur in den Ballungsräumen, sondern auch in der Samtgemeinde Nenndorf. Für die Gemeinde Hohnhorst kann man nicht einmal von einem Wohnungsmarkt sprechen. Nur selten finden sich entsprechende Angebote im Wohnungsmarkt der lokalen Printmedien oder in Online-Portalen. Einige Einwohner mussten aufgrund dieser Situation das Gemeindegebiet verlassen.
Als wenn es das gebraucht hätte, so wurde diese prekäre Lage durch das Entwicklungskonzept für Wohnflächen in der Samtgemeinde Nenndorf, erstellt durch das ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung, im Auftrage der Stadt Bad Nenndorf, bestätigt.
Wir stehen daher in der Verantwortung bei der Ausweisung von Neubaugebieten darauf hinzuwirken, dass Gebäude entstehen können, die diesen Bedarf abdecken können. Dies kann nicht allein auf die Stadt Bad Nenndorf abgewälzt werden. Besonders junge Mitbürgerinnen und Mitbürger, bei denen die privaten und beruflichen Perspektiven noch nicht verfestigt sind, werden hiervon profitieren. Hierbei ist darauf zu achten, dass sich diese Gebäude in die bisherige Bebauung einfügen.
Für das Baugebiet „Westlich Kornweg“ im Ortsteil Scheller, welches von Haste und Hohnhorst gemeinsam geplant wird, haben wir die Weichen für Mietwohnraum gestellt. Bereits in frühen Phasen der Planung hatten wir darauf hingewiesen, dass dort entsprechende Häuser zu schaffen sind.
Umso verwunderter waren wir, dass im ersten Planungsentwurf für dies Gebiet lediglich zwei Gebäude von 35 für diesen Zweck geeignet gewesen wären. Dabei bietet sich aufgrund der Nähe zum Bahnhof sowie zur Grund-schule und Nahversorgern gerade dieses Baugebiet dafür an, entsprechenden Wohnraum zu schaffen.
Im Bauausschuss wurde seitens Gemeindedirektor Schmidt und der CDU/WGN-Gruppe der Einwand vorgebracht, Mehrfamilienhäuser würden nicht in dieses Wohngebiet passen. Das stimmt nicht!
Wer sich Ortsteile der Gemeinde Hohnhorst inklusive dem Scheller, aber auch den betreffenden Teil der Gemeinde Haste genauer anschaut, stellt folgendes Bild fest: Die Dörfer sind geprägt von größeren Gehöften und im Altdorfbereich Mehrgenerationenhäuser, die zumeist über zwei Etagen erbaut wurden. Erst mit der Ansiedlung von Neubaugebieten seit Anfang der 80er, 90er Jahre des letzten Jahrhunderts änderte sich dieses Bild und es entstanden Einfamilienhaussiedlungen.
Im Scheller finden sich im Birkenweg und im Kirchweg einige Mehrfamilienhäuser. Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Altbestand der Straße Auf dem Loh der Gemeinde Haste ab.
Bei der nächsten Ratssitzung kam dann jedoch die erfreuliche Wende. Die Verwaltung reagierte offenbar auf einen von uns eingebrachten Änderungsantrag und legte einen, nach Ihren Angaben mit der Gemeinde Haste sowie dem Investor abge-stimmten, geänderten Entwurf vor. Hiernach sind acht Mehrfamilienhäuser im Baugebiet „Westlich Kornweg“ vorgesehen. Diesem Vorschlag konnten wir folgen. Durch Vorgabe der Gesamthöhe der Gebäude und der Begrenzung der auf dem Grundstück überbaubarer Fläche ist sichergestellt, dass sich diese in die Umgebung einfügen. Es bleibt bei einer zweigeschossigen Bauweise, die es ermöglicht, dass vier bis acht Mieteinheiten in diesen Häusern Platz finden können.