Unser SPD-Kreistagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender im Samtgemeinderat, Erhard Thölke, äußert sich zu dem DEA-Gelände in Hohne.

"Die Nachnutzung des ehemaligen DEA Geländes ist das wichtigste Thema für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Hohne. Seit dem Dezember 2019 plädiert die SPD dafür, ein Mischgebiet anstatt des geplanten Gewerbegebietes einzurichten. Seit über einem Jahr versuchen wir die Mehrheit des Rates zu einem Umdenken zu bewegen. Offensichtlich vergebens – obwohl sich alle Fakten für diese Planung weiterhin negativ entwickeln:

  • Selbst bei zeitnahem Verkauf der Gesamtfläche (36.000 m²) und optimaler Förderung macht die Gemeinde ein Minus von 400.000, €
  • Aktuelle Abfragen der Verwaltung ergeben das Interesse von maximal drei Interessenten mit einem Flächenbedarf von ca. 4000 m²
  • Jeder EURO weniger Fördergeld, oder jeder m² weniger verkaufte Fläche erhöht das finanzielle Risiko der Gemeinde
  • Weitere Steuererhöhungen für alle Bürger*innen sind vorgezeichnet.
  • Einnahmen durch ein Gewerbegebiet sind vollkommen ungewiss. Einhellige Meinung aller Fachleute besagt, dass durch derartige Gewerbegebiete keine Gewinne zu erzielen sind. Alle anderen Annahmen sind hoch spekulativ und unverantwortlich
  • Unser Vorschlag, ein Baugebiet mit einer Fläche für Mischgebiet einzurichten ist in dreifacher Hinsicht sinnvoll. Erstens würde der Gemeinde auch zukünftig Bauland zur Verfügung stehen. Zweitens könnten für die Gemeinde sinnvolle Kleingewerbe dort einen Platz finden. Drittens verspricht diese Planung nach seriöser Schätzung ein Plus von mindestens 150.000 €. Zusätzlich sind Mehreinnahmen über die Einkommenssteuer und Grundsteuer B auf Dauer sicher.

Würden derartige Planungen in der freien Wirtschaft zur Abstimmung vorgelegt, würde die Geschäftsleitung sofort die Qualifikation der Antragsteller hinterfragen. Würden Privatpersonen solche Zukunftspläne entwickeln, wäre das der sichere Weg in die Privatinsolvenz. Mandatsträger verwalten auf Zeit Steuergelder. Auch dies beinhaltet einen seriösen und verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist, dass die Gemeinde Hohne sowohl von der Samtgemeinde Lachendorf, als auch vom Landkreis Celle finanzielle Unterstützung erhalten hatte. Diese Gelder wurden wegen struktureller Haushaltsprobleme gezahlt. Die vorgenannten Zahlen bedeuten aber keinesfalls ein Strukturproblem, sondern sind schlicht und ergreifend Fehlplanungen. Geldzuweisungen Dritter aus derartigen Gründen sind sehr unwahrscheinlich. Es wäre auch nicht zu verstehen, wenn die Solidargemeinschaft für die offensichtlichen Fehler Einzelner eintreten müsste.

Daher ist die Bitte und der gut gemeinte Apell nochmals an die Entscheidungsträger zu richten: Bitte überdenkt noch einmal den eingeschlagenen Weg. Es ist kein Makel, nach Erkenntnis neuer Fakten, neu zu überlegen, ob das angestrebte Ziel noch Sinn macht. Es ist allemal ein Zeichen von Stärke, zu erkennen, dass neue Wege an das richtige Ziel führen."