Die SPD Wennigsen hat über den Sommer ein Positionspapier zum Thema Klimaschutz erarbeitet, dessen erste Ergebnisse nun vorgestellt werden. Diese beschäftigen sich mit der Bau-, Straßen- und Wegeplanung in der Gemeinde. Zu diesen Themen wird die SPD-Ratsfraktion zudem Anträge in den Rat einbringen. Klimaschutz in Wennigsen bedeutet soziale Zukunftssicherung. Ein Querschnittsthema, welches sich durch alle Politikbereiche zieht. So bedeutet zum Beispiel Grundwasserschutz, soziales-ökologisches Bauen und Artenvielfalt, dass wir heute nicht auf Kosten der zukünftigen Generationen leben und nicht mehr Natur, Energie und Ressourcen verbrauchen, als vorhanden sind.

  • Für Neubauten (gerade in Baugebieten) möchten wir mindestens den KFW 40 Standard verpflichtend einführen. Wohngebäude, die 2020 errichtet werden, müssen mit dem Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 vereinbar sein – daher führt an einer Verbesserung dieser Standards kein Weg vorbei. Expert*innen haben uns versichert, dass die aktuellen Förderungen der KFW die Mehrkosten des benötigten energetischen Standards aufwiegen. Wir setzten uns besonders dafür ein, dass soziale Teilhabe mit dem Klima- und Umweltschutz vereinbart bleibt. Daher werden wir von der Verwaltung nochmals die finanziellen Auswirkungen für den Hausbau sowie die Mietpreise, die mit dem KFW 40 bzw. KFW 40 plus Standards verbunden sind, vorstellen lassen.
  • Künftige Neubaugebiete sollen nicht automatisch durch externe Firmen erschlossen und vermarktet werden, sondern grundsätzlich in Eigenregie bearbeitet werden worden. Zum einen ist es für eine Kommune mit großen finanziellen Problemen lohnend, selbst mit der Vermarktung Gewinne zu erzielen, zum anderen stehen uns damit deutlich verbesserte Möglichkeiten zur Durchsetzung unserer Anforderungen an Neubauten zur Verfügung. Auch das genossenschaftliche Wohnen kann so von der Gemeinde besser gefördert werden.
  • Zu einer Energiewende gehört ein Verzicht auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen sowie eine Nutzung von Photovoltaik, Solarthermie und Erdwärme, dies ist insbesondere bei der Planung von Neubaugebieten zu berücksichtigen.
  • Ebenfalls wichtig ist die Verwendung energieeffizienter sowie nachhaltiger Baustoffe bei Neubauten. Energieeffiziente Baustoffe wie Holz wollen wir explizit zulassen.
  • Grundwasserschutz ist für uns eins der zentralen Zukunftsthemen. Für die gesamte Straßen- und Wegeplanung bedeutet dies den verstärkten Einsatz von versickerungsfähigem Pflaster sowie eine geringe Flächenversiegelung. Auch die Versickerung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück mit einer anschließenden Speicherung ist besonders wichtig.
  • Das Thema der Pflanzung (bald) heimischer Pflanzen sowie bienenfreundlicher Pflanzen wird schon seit einiger Zeit von vielen Akteur*innen in der Gemeinde gefordert. Dies muss von der Verwaltung endlich konsequent umgesetzt werden. Gerade auf den eigenen öffentlichen Flächen muss die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen.
  • Lichtmüll soll in Zukunft in der öffentlichen Planung soweit wie möglich vermieden werden. Dies dient dem Schutz der Insekten und kann durch den Einsatz von Orientierungsbeleuchtung geschehen.
  • Für eine echte Verkehrswende soll der Fuß- und Radverkehr in der Verkehrsplanung in Zukunft weiter priorisiert werden. Die Gemeinde Wennigsen soll sich als eine fahrradfreundliche Kommune zertifizieren lassen. Dies werden wir im Rat beantragen.
  • Alle Ziele, die vom Rat beschlossen werden, sollen den Bürger*innen transparent kommuniziert werden. Dazu soll eine Broschüre zum Thema Baustandards erstellt werden, die auch auf der Homepage der Gemeinde abrufbar ist. Auch auf die vorhandenen Beratungsmöglichkeiten der Klimaschutzagentur muss verstärkt hingewiesen werden. Das von uns beantragte Programm „Jung kauft alt“ soll Gutachten für die Sanierung von Bestandsgebäuden fördern. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass jährlich eine kommunale Auszeichnung für nachhaltiges Bauen bzw. Sanieren verliehen wird. Dieser Anlass kann dann zur Vorstellung von Best Practices Beispielen genutzt werden.