SPD fordert effizientere Nutzung städtischer Liegenschaften

(Ho) Die weitere Nutzung des baulich maroden und teilweise leer stehenden Kurhauses erweist sich zunehmend als Schlüsselprojekt der Sanierung der Bad Nenndorfer Innenstadt. Die Stadt hat mit dem Kauf dieser städtebaulich wichtigen Immobilie Verantwortung übernommen und bereitet derzeit mit der Untersuchung verschiedener Nutzungsvarianten und den damit verbundenen Kosten eine Grundsatzentscheidung zur Zukunft des Gebäudes vor.

Inzwischen steht fest, dass allein die energetische Modernisierung des Kurhauses mit der Herrichtung der Flächen für die vorhandenen Nutzer rund 5,9 Mio. € kosten würde – Ohne die Kosten zur Modernisierung des Kursaales. Dabei steht zu befürchten, dass durch die Baumaßnahmen die Vermietbarkeit für die großflächigen Leerstände insbesondere in den schlecht belichteten Innenbereichen nicht verbessert werden wird.
In dieser Situation hat die Bad Nenndorfer SPD vorgeschlagen, die vorhandenen Potenziale zu bündeln. Um die Folgekosten dauerhaft möglichst gering zu halten, sollten die Flächen der städtischen Immobilien optimal genutzt werden und überflüssiger Ballast abgeworfen werden. Da im Kurhaus große Investitionen in jedem Fall unumgänglich und bei verschiedenen Nutzungsvarianten ähnlich hoch sein werden, sollte das Augenmerk auf die volle Auslastung der eigenen Liegenschaften gerichtet werden.

Dabei richtet sich der Blick insbesondere auf die maroden Gebäude an der Rodenberger Allee. Wenn nach dem Neubau des Feuerwehrhauses am Bahnhof das heutige Gebäude hinter dem stark sanierungsbedürftigen Rathaus aufgegeben werden wird, könnte auch die Verwaltung in die Stadtmitte umziehen. Die Verlegung des Rathauses aus der Rodenberger Allee in die Stadtmitte erfolgt mit dem Ziel, die Besucherfrequenz im Zentrum durch zusätzliche attraktive Nutzungen zu erhöhen. Eine auf Antrag der SPD erstellte Machbarkeitsstudie hat inzwischen gezeigt, dass es möglich ist, die Verwaltung im Kurhaus unterzubringen und dass die Baukosten nur unwesentlich höher als die reine Sicherung des bestehenden Gebäudes sind.
Durch Aufgabe und Vermarktung des heutigen Rathauses spart die Stadt nicht nur Sanierungskosten von mindestens 1 Mio. €, sondern kann durch die Vermarktung der Grundstücksflächen auch noch Einnahmen erzielen. Der Verkaufserlös kann dann im Zentrum investiert werden.

Bis es soweit ist, müssen noch weitere Rahmenbedingungen geklärt werden. So sollen unter anderem die Kosten für die Modernisierung des jetzigen Rathauses beziehungsweise die Kosten für einen Rathaus-Neubau am Standort des Kurhauses ermittelt werden.

Wenn eine Grundsatzendscheidung gefallen ist, müssen neben der Vorbereitung der Baumaßnahmen gemeinsam mit den heutigen Nutzern des Kurhauses zeitliche und räumliche Perspektiven entwickelt werden. Da es sich um vorhandene Arbeitsplätze in der Stadtmitte handelt, ist deren Sicherung genauso wichtig, wie die Modernisierung öffentlicher Immobilien.