Gemeinsam mit Linken und Grünen setzt sich die SPD-Fraktion für die Erarbeitung eines Housing First-Konzeptes ein. Hierdurch soll die Zahl der obdachlosen Menschen in Rostock gesenkt werden.

Gemeinsam mit den Trägern der Obdachlosenhilfe in der Stadt Rostock soll die Stadtverwaltung ein Housing First-Konzept erarbeiten. Dieses soll langfristig dazu beitragen, die Zahl von obdachlosen Menschen in Rostock zu senken. Ziel des Konzeptes soll es sein, Wohnungen dauerhaft für die Nutzung durch das Konzept von Housing First mit Hilfe folgender Schritte umzuwidmen:

1. Es ist zu prüfen, welche Wohnungen im Besitz der Hanse- und Universitätsstadt Rostock bereits jetzt für Housing First geeignet sind.

2. Es ist zu prüfen, sich bei privaten Vermietern dafür einzusetzen, welche Wohnungen im Rahmen von Housing First bereits jetzt geeignet sind.

3. In Kooperation mit Trägern der Obdachlosenhilfe, die sich an Housing First beteiligen möchten, die Suche nach Wohnungen aufzunehmen, welche für Housing First genutzt werden können, oder die Vermieter bereit sind, diese auch an Betroffene zu vermieten.

4. Eine geeignete Anzahl an Wohnungen für Housing First für einen Modellversuch zur Verfügung zu stellen.

5. Eine gezielte Verteilung entsprechender Wohnungen für das gesamte Stadtgebiet zu gewährleisten.

6. Weiterhin wird die Verwaltung aufgefordert, die soziale Betreuung im Rahmen von Housing First über die örtlichen Träger sicherzustellen. Hierzu wird die Verwaltung auch beauftragt, zur finanziellen Absicherung des psychosozialen Rahmens Gespräche mit dem Land zu führen.

7. Zur Vergabe der Wohnungen im Rahmen des Konzeptes Housing First soll mit Hilfe der Träger ein Kriterienkatalog erarbeitet werden, nachdem die zur Verfügung stehenden Wohnungen vergeben werden und an Menschen durch die Träger vermittelt werden.

8. Dem Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Migration wird das Konzept nach Fertigstellung spätestens im Herbst 2023 vorgestellt.

9. Es ist zu prüfen, wie für die geförderten Konzepte bzw. für deren Umsetzung Finanzierungsmittel langfristig bereitgestellt werden können. Finanzielle Mittel für eine Konzepterarbeitung und ggf. einem Modellversuch sollen im Doppelhaushaltsplan 2024-2025 berücksichtigt werden.

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock hat bereits Erfahrungen mit dem geförderten Konzept unter Federführung des Vereins „Charisma e.V.“ – Betreutes Wohnen/ Ambulante Hilfen – Obdachlosenhilfe. Nunmehr sollte in Bezug auf diese Erfahrungen das Konzept Housing First in größerem Umfang in unserer Stadt als Bestandteil der Obdachlosenhilfe zur Anwendung kommen. Housing First stellt einen Paradigmen-Bedarf in der interpretierten sozialen Intervention dar und bietet Gelegenheit, das Gemeinschaftsleben aus der Obdachlosigkeit heraus mit eigener Wohnung neu zu definieren. Wohnungslose bekommen eine Wohnung, ohne dabei zunächst an Bedingungen zu knüpfen.