Konstruktive Zwischenlösung eingefordert und beschlossen

Im Streit um die Modalitäten der Anmietung von Büroflächen in der Konrad-Zuse-Allee für die Landkreisverwaltung hat sich nun die SPD-Fraktion im Lüneburger Kreistag mit anderen Kreistagsmitgliedern durchgesetzt. Damit konnte der teure Schnellschuss des Landrats gestoppt und die akute Raumnot konstruktiv behoben werden. Die ursprüngliche Vorlage des Landrats, von seiner Verwaltung als alternativlos bezeichnet, war überteuert und nicht durchdacht.

Unberücksichtigt blieben beispielsweise moderne Bürokonzepte und Möglichkeiten mittels Digitalisierung eine zeitgemäße effiziente Zusammenarbeit zu praktizieren. Die in der Pandemie von der Verwaltung gesammelten Erfahrungen mit „Home Office“ spielten keine Rolle, obwohl offensichtlich damit der Bedarf an Büroräumen relevant gesenkt werden kann. Eine fundierte Raumbedarfsanalyse präsentierte der Landrat nicht. Er verlangte blindes Zustimmen, weil das Mietobjekt ein anderer wegschnappen würde.

Ohne das SPD-Nein zu seiner ursprünglichen Vorlage wären dem Landkreis Lüneburg Kosten in Millionenhöhe entstanden und die Chance einer digitalen Verwaltungsmodernisierung auf 20 Jahre vertan. Das bessere Nachverhandlungsergebnis wäre ohne SPD-Nein sicherlich nicht erzielt worden.

SPD-Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Kamp betonte: „Für mich ist unstrittig, eine moderne Verwaltung braucht passende Räume für ihre Mitarbeiter*innen und ihre Kund*innen. Ich sehe, dass wir durch die zusätzlichen Aufgaben jetzt zwingend Büroraum benötigen. Aber wir wollen uns die Chance einer Verwaltungsmodernisierung nicht verbauen. Daher mieten wir mit kurzer Laufzeit und mit Ausstiegsoption an.“ SPD-MdL Andrea Schröder-Ehlers verlangte dazu eine fundiert vorbereitete Vorlage über strategische Punkte. Sie fragte: „Muss eine moderne Verwaltung möglichst alle Bereiche zusammen an einem Ort konzentrieren oder ist in Zeiten der Digitalisierung ein dezentrales Konzept sinnvoll? Was ist wirtschaftlicher, mieten, kaufen oder bauen (lassen)?

Die Klärung solcher Fragen, gegebenenfalls mit externem Sachverstand, übernimmt nun der „Ausschusses für Finanzen, Rechnungsprüfung, Personal und innere Angelegenheiten“. Der Vorsitzende Dr. Hinrich Bonin lies dazu einvernehmlich ein 7-köpfiges Arbeitsteam beschließen, das sofort beginnt gemeinsam mit der Verwaltung zu arbeiten. Bei der Tragweite der Entscheidungen wird die endgültige Strategieentscheidung sicherlich erst der nächste Kreistag abschließend klären.