Das Niedersächsische Gesundheitsministerium plant, die Anzahl der Frühchen-Stationen in den Krankenhäusern im Land von jetzt 16 auf fünf zu reduzieren – die Versorgungsstationen für Frühgeborene im Städtischen Klinikum Lüneburg und im Allgemeinen Krankenhaus Celle sind akut von der Schließung bedroht. Das bringt die Lüneburger Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers auf den Plan –

die SPD-Politikerin führt Gespräche und will die Schließung verhindern, zugleich fordert sie die Landesregierung auf, dazu Stellung zu nehmen.

Die Mindestzahl der zu versorgenden Frühchen unter 1250 Gramm soll jährlich von 14 auf 30 pro Klinik erhöht werden. Das hat zur Folge, dass in ganz Niedersachsen ab Januar 2011 nur noch fünf oder sechs Krankenhäuser für die Versorgung der sehr hilfe- und pflegebedürftigen Frühgeborenen zur Verfügung stehen. „Die CDU-Landtagsfraktion verkauft diese Konzentration der Frühchen-Versorgung auf wenige hochspezialisierte Standorte als Gewinn für die Kinder und Eltern“, erklärt Andrea Schröder-Ehlers. „Für unsere Region bedeutet das aber, dass betroffene Familien zur medizinischen Versorgung künftig unzumutbar lange Wege nach Hannover oder Hamburg auf sich nehmen müssten. Das ist eine klare Verschlechterung der Situation betroffener Frauen und eine Benachteiligung der Bevölkerung im ländlichen Raum“, so die Abgeordnete weiter.

Die Pläne bedeuteten auch, dass Risikoschwangerschaften und Frühgeborene zukünftig nicht mehr wie bisher Tür an Tür von Fachärzten der Frauen- und Kinderklinik behandelt werden könnten. Besonders unverständlich sei der Beschluss vor dem Hintergrund, dass die Kliniken in Lüneburg und Celle im niedersächsischen Vergleich zu den besten Kliniken für die Versorgung von Frühgeborenen gehören. „In Lüneburg wurde das Perinatalzentrum gerade ausgebaut – wir haben hier die notwendigen medizintechnischen Voraussetzungen, hochqualifizierte Fachkräfte und ein relativ großes Einzugsgebiet“, argumentiert Schröder-Ehlers. Die Landtagsabgeordnete fordert in einer Kleinen Anfrage die Landesregierung auf, ihre Schließungspläne zu überdenken und unterstützt dazu eine Unterschrifteninitiative der LandFrauen des Bezirks Lüneburg und im Kreis Celle.

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