„Die Corona-Pandemie bedroht insbesondere die Existenz der Kulturschaffenden. Es wäre ein großer Verlust für die Stadt Göttingen, wenn die Kulturinfrastruktur wegbrechen würde und somit vor allem den vielen Künstlerinnen und Künstlern, die Beschäftigungs- und Erwerbsmöglichkeiten auch nach der Pandemie verwehrt blieben“, warnen die SPD-Abgeordneten Thomas Oppermann MdB und Dr. Gabriele Andretta MdL.

Im Gespräch mit der Inhaberin des Exils Bea Roth ist deutlich geworden, dass die Überbrückungshilfe aus dem Konjunkturpaket für kleine und mittelständische Unternehmen in Höhe von 25 Mrd. € – die einen Zuschuss für die laufenden Betriebskosten, unvermeidbare Zahlungsverpflichtungen und für die persönliche Existenzsicherung vorsieht – ein wichtiger Baustein im Maßnahmenpaket ist. Sie wird aber auch mit der Verlängerung für die Monate Juni bis August nicht ausreichen, um die Existenz der Göttinger Livemusikspielstätten zu sichern.

„Um zu verhindern, dass solche privatwirtschaftlichen Kulturbetriebe, wie der von Frau Roth, vor dem endgültigen Aus stehen und um dafür zu sorgen, dass sie die Göttinger Kulturlandschaft weiter bereichern können, ist auf jeden Fall eine längerfristige Unterstützung notwendig. Gerade vor dem Hintergrund, dass nicht absehbar ist wann Livemusikspielstätten ihren Normalbetrieb wiederaufnehmen können“, so Thomas Oppermann und Gabriele Andretta.

Oppermann: „Deshalb ist die im Rahmen des Konjunkturpakets beschlossene Kulturmilliarde so wichtig. 150 Mio. € sind extra für die Unterstützung von Livemusikspielstätten und Musikfestivals vorgesehen. Davon profitiert auch die Göttinger Clubszene. Das ist auch notwendig, denn die Clubs werden erst als Letzte wieder öffnen dürfen, weil ein erhöhtes Infektionsrisiko bei vielen Menschen auf engem Raum besteht.“ Andretta ergänzt: „Auch das Land ist gefordert und wird im Corona Nachtragshaushalt finanzielle Hilfen für die Kulturszene bereitstellen. Kultur muss wieder in unseren Alltag zurückkehren."

Die einzelnen Förderprogramme und Förderrichtlinien, die auf die jeweiligen Kulturbereiche- und sparten zugeschnitten und passgenau wirken sollen, müssen erst noch von Staatsministerin Monika Grütters (CDU) und ihrem Haus ausgearbeitet werden. „Es ist richtig und wichtig, dass die bisher getroffenen Maßnahmen, wie die Möglichkeit Ausfallhonorare zu zahlen und die Gutscheinlösung, bestehen bleiben. Allerdings muss jetzt schnell und unbürokratisch nachgebessert werden“, so Oppermann und Andretta .